Bedeutung einer respektvollen Erziehung

Ein respektvoller, freundlicher Umgang mit Kindern von Anbeginn an, ist der Schlüssel für die positive Entwicklung eines Menschen.
Er ermöglicht die gesunde Entwicklung eines Kindes, fördert die Intelligenz, schützt vor Depressionen und ist Gewaltprävention.
Er ist die Grundlage für das persönliche Glück, den friedlichen Umgang der Menschen miteinander und die Bewahrung unseres einzigartigen Planeten Erde.

Respektvolle Erziehung bedeutet Wertschätzung der Persönlichkeit des Kindes unter Beachtung seiner Individualität, Förderung seiner Fähigkeiten, sowie die Hinführung zu Eigenverantwortung und Mitverantwortung für die Gemeinschaft.  Sie ist die Erfüllung der sozialen Grundbedürfnisse in der Kindheit, unabdingbar zur Identitätsfindung und zur Gemeinschaftsfähigkeit.

Ohne Strafen und ohne autoritären Druck erziehen bedeutet nicht, die Zügel schießen zu lassen und „alle Macht den Kindern”. Vielmehr beinhaltet es den wertschätzenden Umgang mit Kindern, der auf gegenseitigem Respekt aufgebaut ist.

Einen unterstützenden Umgang mit Kindern zu praktizieren, anstelle eines unterdrückenden Erziehungsstiles, ist kein Kinderspiel, aber auch keine Utopie. Allerdings erfordert es erhebliche Anstrengungen seitens der Erwachsenen, weil die bisherige Praxis, aus der autoritären Gesellschaft stammend, noch überwiegend in Manipulation von Kindern besteht. Bei dieser „schwarzen Pädagogik” wird Druck auf Kinder ausgeübt, und zwar nicht nur in massiver Form, sondern auch auf subtile Weise, ohne dass die Erwachsenen sich dessen bewusst sind, und oft merken sie gar nicht, wie sehr sie selbst von Kindern manipuliert werden. Kinder überzubehüten, zu verwöhnen und schrankenlos allen ihren Wünschen nachzugehen, oder sie zu vernachlässigen ist ebenso wenig respektvoll. Die Folgen dieser Praktiken sind eine Zunahme von Fehlentwicklungen, Erziehungsschwierigkeiten und Gewalttaten. Diese Erkenntnisse sind durch die psychologischen und pädagogischen Forschungen seit über 100 Jahren unbestritten. Trotz der eminenten Bedeutung, die diesem Wissen zukommt, ist es noch nicht Teil des gesellschaftlichen Bewusstseins und nicht als die Basis unserer Kultur anerkannt. Wie sonst ist es zu verstehen, dass unsere Gesellschaft nicht müde wird, Schriftsteller, Künstler, Musiker, Schauspieler und Filmemacher öffentlich zu ehren, nicht aber Pädagogen und Psychologen?

Gegenseitige Rücksichtsnahme ist Intelligenzförderung

Respektvoller Umgang mit Kindern, d.h. die gegenseitige Rücksichtnahme, fördert die Entwicklung ihrer Intelligenz und zwar sowohl der verstandesmäßigen wie der emotionalen und der sozialen Intelligenz. Ein Kind, das keinen respektvollen Umgang erfährt, ist mit dem Kampf um Selbstbehauptung und Abwehr von Erniedrigung derart beschäftigt, dass viele Energien emotional gebunden sind und für die sachliche Lebenserkundung und -bewältigung nicht zur Verfügung stehen. Das führt zu einer fatalen Entwicklung des Kindes, die häufig erst mit der Einschulung offensichtlich wird. Dann erst wird erkannt, dass ein Kind, dass mit Emotionen, sei es Angst, Ärger, Wut u.a. oder mit sogenannten "irrtümlichen Zielen“, wie Überlegenheit und Vergeltung beschäftigt ist, sich schwer auf Sachthemen konzentrieren und den notwendigen Gemeinschaftsregeln unterordnen kann. Die nur mäßig erzielten Schulleistungen erzeugen Frust, stacheln unkontrollierte Emotionen an und stören den Klassenunterricht. Trotz ausreichender oder gar überdurchschnittlicher Intelligenz gerät ein solches Kind in eine Negativspirale, die zu Verhaltensstörungen, Depressionen und anderen Symptomen führt und die Schul-Karriere erheblich beeinträchtigt.

Die Zusammenhang von respektvollem, freundlichen Umgang mit Kindern und der Intelligenzentwicklung, sowie der emotionalen und sozialen Intelligenz von klein auf an, kann nicht eindringlich genug betont werden.

Achtsamkeit ist Gewaltprävention

Respektvolles Verhalten schließt den achtsamen Umgang mit Gefühlen ein. Neugeborene haben ein sicheres Gespür dafür, was ihnen gut tut und was nicht. Bei Missbehagen wehren sie sich durch Schreien und Strampeln. Wenn die Eltern die Äußerungen des Säuglings berücksichtigen, erlebt dieser seine Wirkmächtigkeit. Sehr bald kann er Kooperation mit den Eltern lernen, Grenzen beachten und seine Bedürfnisse zu Gunsten einer guten Beziehung aufschieben. Nur dann, wenn das Verhalten der Eltern von Respekt geprägt ist, behält das Kind ein untrügliches Gefühl für die Wahrung seiner Persönlichkeit und kann sein Recht auf Intimität verteidigen. Dieses Selbstbewusstsein schützt das Kind weitgehend vor Missbrauch, besonders auch in seiner näheren Umgebung.

Bekanntlich erfolgen die meisten sexuellen Übergriffe, mit der heute so bedrohlich ansteigenden Zahl, durch Verwandte und Bekannte. Die verheerenden Folgen von sexuellen Missbrauch für die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen werden nicht selten erst in einer Psychotherapie erkannt, wenn der Mensch im fortgeschrittenen Alter sich traut, erstmalig über diese Vorfälle zu sprechen.

Ein Kind dagegen, das nicht abgerichtet wurde, sich von anderen, und seien es Verwandte oder Freunde der Bezugspersonen, nach deren Belieben abknutschen zu lassen, das vielmehr selbstbewusst Unangenehmes und Unschickliches ablehnen kann, ist gleichzeitig geschützt vor Verlockungen. Ferner hilft ihm sein Vertrauen zu den Bezugspersonen, bei Kümmernissen und in Zweifelsfällen Verständnis bei diesen zu suchen und zu finden.

Förderung des Gemeinsinns ist Schutz vor Depressionen und Machtkämpfen

Respekt bedeutet achtsamer, verantwortungsvoller Umgang mit Personen und Sachen. Alfred Adler stellt in den Mittelpunkt der Erziehung das Gemeinschaftsgefühl, den Gemeinsinn. Die Entwicklung des Gemeinsinns ist Lebenssinn stiftend und ist damit ein wirksamer Schutz gegen die in unserer Gesellschaft weit verbreiteten und zunehmend in erschreckendem Maße auch bei Kindern auftretenden Depressionen. Wertschätzende Anerkennung für Beiträge für die Gemeinschaft ist gleichzeitig ein Schutz gegen die in vielen Familien üblichen Machtkämpfe und eine Verhütung von Großmannsucht. Wenn Kinder ihre Eltern in Machtkämpfe verwickeln, so ist das die Folge von erlebter Erniedrigung und Unterdrückung, wogegen sie sich wehren. Solange den Eltern diese Wechselwirkung nicht bewusst ist, werden sie weiterhin vergeblich versuchen, zu siegen und die Beziehung verschlechtern. Nur eine veränderte Einstellung und die Anwendung bewährter Methoden verhindern Machtkämpfe.

Welche Methoden Eltern, Erzieher und Lehrer beim respektvollen Umgang mit Kindern erfolgreich anwenden, finden Sie unter den verschiedenen Stichworten dieser Homepage und in der angegebenen Literatur. Es sei an dieser Stelle jedoch nachdrücklich darauf hingewiesen, dass der Besuch von Eltern-/ Erzieherkursen und Lehrerseminaren nicht durch Buchlektüre ersetzt werden kann. Kann man denn andere wichtige Berufe nur aus Büchern lernen? .....

Meinen Eltern im 21. Jahrhundert immer noch ohne fundierte psychologische und pädagogische Kenntnisse und Fähigkeiten auskommen zu können? Erziehung durch Versuch und Irrtum machen Kinder zu Versuchskaninchen. Mit Ihrer Entscheidung für den Besuch eines Erziehungskurses liegen Sie richtig!